Dienstag, 30. April 2013

Esstisch Teil 1


Dieses Projekt, ein Eichentisch aus 25mm Leimholz, ist mitunter der Grund dafür, dass das Bett aus Kirsche mit der weiteren Bearbeitung und Herstellung die letzten Wochen etwas warten musste.

Der Tisch ist eine Bestellung der Oma meiner Freundin. Sie äußerte letzten Herbst ihren Wunsch nach einem neuen Tisch für´s Wohnzimmer. Da konnte ich mich nicht zurückhalten und machte ihr das Angebot, den Tisch selber zu bauen.
Gesagt, getan: große Leimholzplatte (240x121cm) bestellt, in der Kurswerkstatt auf die entsprechenden Maße zugeschnitten, die kleinen Platten nach Hause transportiert, die große Platte in der Kurswerkstatt abgestellt. Das Maß der großen Platte beträgt 80x240cm.
Dann sollte es eigentlich zügig voran gehen, nachdem mein anderes Projekt so gut wie fertig war (Sideboard Multiplex). Dem war leider nicht so, da andere Dinge - mal wieder - in den Vordergrund rückten.

Zumindest hatte ich schon mal ein Model in SketchUp angefertigt und die Maße in althergebrachter Weise auf Papier gezeichnet und geschrieben.
Letztendlich bin ich erst im Januar 2013 dazu gekommen mit dem Tisch (langsam) anzufangen. Dabei lag die Ursache nicht darin, wie ich den Tisch bauen sollte, sondern an den vorhandenen räumlichen Gegebenheiten meines kleinen Kellerabteiles und meinem "Mut" den engeren Raumverhältnissen zu trotzen.


Füße und Zargen

Als erstes habe ich die einzelnen Bretter für die Füße auf dem MFT zugeschnitten und anschließend mit  Korpuszwinken verleimt. Jeder Fuß besteht dabei aus drei Brettern, die nach dem Verleimen ein Maß von 70x75mm in der Dicke und Breite hatten.



Das Verleimen der Füße wäre wohl im Nachhinein anders geschickter gewesen, hätte ich die Zwingen (wie schon so oft auf anderen Blogs gesehen) auf dem MFT abgelegt und von oben nochmals Druck auf die Füße mit Brettern und Zwingen ausgeübt. Denn beim Hobeln im Dicktenhobel in der Kurswerkstatt musste einiges an Unebenheiten abgetragen werden. So haben die Füße mittlerweile nur "noch" ein Maß von 70x65mm.


Die Füße nachdem sie durch den Dicktenhobel gelassen wurden.



Das Zuschneiden der Zargen war ein sehr interessantes und ein kleinwenig aufregendes Erlebnis, da das Brett für die beiden seitlichen langen Zargen 140cm lang war. Für den Zuschnitt habe ich zwei Führungsschienen miteinander verbunden, da die längere der beiden Schienen genau 140cm misst, und für den Zuschnitt zu kurz gewesen wäre. Um der Konstruktion auf dem MFT mit langem Brett und zwei Schienen mehr Stabilität zu geben, habe ich meine sehr einfache selbstgebaute Tischverlängerung am MFT angelegt. Leider habe ich dabei vor lauter Tatendrang keine Bilder dieser Aktion gemacht.
Die kurzen Zargen waren wiederum weniger Aufwand zu zusägen und dafür reichte der Platz auf dem MFT vollkommen aus.


Nach dem Zuschnitt ging es mit dem Schleifen aller Zargen und Füße mit hartem Schleifteller bis auf 320er Körnung weiter. Eine willkommen einfache, unkomplizierte und geistig wenig anstrengende Arbeit ;-).


Die Kanten der Zargen wurden mit einem 5er Bankhobel (derzeit leider noch ohne Fügeanschlag) gefügt, mit dem kleinen Rutscher je zwei Zargen nebeneinander geschliffen (größere Oberfläche für den Rutscher), um bei der Oberflächenbehandlung eine gleichmäßige Oberflächenstruktur zu erhalten und das Schreinerdreieck aufgezeichnet.




Mit der Domino wurden in alle Zargen und Beine auf der entsprechenden Seite jeweils zwei Löcher mit dem 10er Fräser für die 10x50mm Dominodübel gefräst. Bezugskante war dabei immer die Aussenkante bzw. -seite der Zargen und Füße, um mögliche Fehler beim Fräsen zu minimieren bzw. auszuschließen. Für so einen Bock bin ich nämlich leider jederzeit "gerne" zu haben. Aber aus Erfahrungen lernt man ja bekannterweise ;-).



Um es beim Fräsen der Kanten mit der Oberfräse mit einem Bündigfräser leichter zu haben, wurden die Dominos erst später in die Zargen eingeleimt. Das zählt auch zu meinem Kapitel Erfahrungen. Damit die OF während dem Fräsen weniger kippeln kann, habe ich die Verlängerung angeschraubt, und alle vier Füße nebeneinander gelegt und nach jeder "Runde" alle vier Füße wieder in einer Richtung gedreht. Die Kanten der beiden inneren Füße wurden anschließend im Doppelpack separat gefräst.







Zu Teil 2 geht´s hier weiter...




4 Kommentare:

  1. Hallo Dominik,

    ENDLICH gibt es was über den Tisch zu gucken/lesen.
    Ich bin schon auf das Ergebnis gespannt.

    Grüße

    Micha

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    1. Hi Micha,

      ja ENDLICH hab ich´s vollbracht :-). Bin die letzten beiden Tage ständig am Schreiben und Werkeln dran gewesen. Teil 2 folgt bald!

      Gruß,
      Dominik

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  2. Ih hätte mal eine frage zu deinem Juuma Hobel: Hast du die Sohle nach dem Kauf noch geplant?
    Bin nähmlich noch am Überlegen ob ich das mit meinem auch machen sollte.
    Grüße anonym

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  3. Hallo,
    neine die Sohle habe ich nicht mehr geplant. Der ganze Hobel ist für sein Geld wirklich sehr gut verarbeitet und die Sohle ist zumindest bei meinem Hobel "mehr als" plan.
    Schau dir doch die Sohle bei deinem Hobel mit einem entsprechenden Messwerkzeug an.
    Wenn du dir die Arbeit trotzdem machen willst, wird das der Qualität deines Hobels sicherlich nicht schaden. Ich hielt es bei meinem definitiv nicht für notwendig.

    Gruß,
    Dominik

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