Sonntag, 17. Februar 2013

Bett aus Kirsche Teil 1

 
Als Einleitung eine kurze Vorgeschichte wie es überhaupt zu der Idee ein Bett zu bauen gekommen ist.

Eine gute Freundin und Arbeitskollegin hat sich mit ihrem Freund Anfang letzten Jahres aus dem Holz eines im elterlichen Garten gefällten Nussbaumes ein Bett in der Kurswerkstatt Freiburg gebaut. Nicht nur dass das Bauen eines eigenen Schlafgestells beiden Spass gemacht hat, nein auch die anschließende Qualität des Schlafens im eigenen Bett auf guten hochwertigen Matratzen bereitet beiden seitdem einen besseren Schlaf.
So, meine Freundin und ich haben beide in unseren Wohnungen mehr oder weniger alte Betten mit mittlerweile ausgedienten, älteren Matratzen. Da wir es "wagen" wollen in der zweiten Hälfte diesen Jahres zusammen zu ziehen, und ich ja inzwischen ein leidenschaftlicher Holzwerker bin, dachte ich mir selber ein Bett zu bauen, aus einem schönen Holz, mit guten und hoffentlich neuen langlebigen Matratzen.
Soweit der Plan. Dann kam die Frage des Designs auf. Ein Freund, dessen Vater Schreinermeister und Berufsschullehrer ist, hatte sich selber ein großes Bett aus Eiche gebaut, an den Ecken jeweils große Fingerzinken und mit "unsichtbaren" Füßen. Genau so wollten wir´s dann auch haben.
Aber nach der ersten Besprechung mit Wolf-Christian Hartwieg aus der Kurswerkstatt wurde deutlich, dass das für uns nicht praktisch sein würde!! Man kann nämlich ein so gebautes Bett nicht mehr auseinander nehmen und es ist für den Transport und mögliche Umzüge nicht gerade benutzerfreundlich. Somit Plan abgelehnt und verworfen.

Nach längerem überlegen, Bettgestelle anschauen und verwerfen von Ideen, haben wir uns für ein Design entschieden, das Wolf-Christian Hartwieg schon ein paar mal gebaut hat. Jetzt war es zwar kein individuelles Bettgestell mehr, aber dafür einfacher zu planen und zu bauen. Um nicht zu vergessen, dass uns das Bett, so wie es werden soll, ganz einfach sehr gut gefällt: schlicht, einfach gehalten, nicht massig und wuchtig, nicht verspielt... einfach schön!

Meine Freundin und ich hatten uns gleich für Kirsche als Holz für das Bett entschieden, mit den Maßen 160cm x 200cm. Wir überlegten uns auch kurzzeitig ein breiteres Bett zu bauen (180cm x 200cm). Allerdings waren wir uns darüber einig, dass 160cm für uns beide vollkommen ausreichen und in einem kleinen Schlafzimmer das Bett auch leichter unterkommt.

Ende Januar war es dann soweit, wir konnten an einem Wochenende zwei Tage bei Wolf-Christian in der Kurswerkstatt Freiburg die Holzbohlen anfangen zu bearbeiten. Das Kirschholz aus dem nahe gelegenen Kaiserstuhl lag schon einige Jahre in der Werkstatt und hatte bevor es in die Werkstatt kam schon ganze sieben Jahre Lagerung hinter sich. Somit waren die bis zu 5,5cm dicken Bohlen pf***trocken und ohne erneute Wartezeit sofort zu verarbeiten.
Möglicherweise fragt sich mancher Leser unter euch, weshalb wir das Bett in der Freiburger Kurswerkstatt bauen? Begründung: da ich einen riesigen Kellerraum zu Verfügung habe und ich mal ausprobieren wollte wie es so ist, in kleinen engen Verhältnissen zu werkeln ;-)... desweiteren besitze ich keine Hobelmaschine, mit der Holzbohlen bearbeitet werden können.

Normalerweise möchte ich es vermeiden Bilder von uns auf meinem Blog zu zeigen. Da die Bilder zum Teil nicht von mir stammen und ich sehr dankbar bin, dass Wolf-Christian sie mir zur Verfügung stellt, werden diesmal meine Freundin und ich des öfteren in Aktion zu sehen sein.

Hier drei Kirschbohlen im Rohzustand. Das sollte allerdings im Laufe des Wochenendes anders werden... Die vierte und glücklicherweise dickste Bohle möchten wir gerne für die Rückenlehne verwenden. Aber erst mal eins nach dem anderen.


Besäumen und zuschneiden der Holzbohlen mit der TS 75 mit und ohne Schiene. Dabei lagen die Bohlen auf vier Böcken und mussten zum Teil noch von einer zweiten Person gehalten werden, um ein Wackeln zu vermeiden.



Hobeln der Bretter auf drei Seiten um zwei rechte Winkel zu erhalten und die Bretter (so kann man die ehemaligen Bohlen jetzt nennen) anschließend mit dem Dickenhobel auf ein gleichmäßiges Maß zu bringen.



Auftrennen eines dicken Brettes an der Formatkreissäge von beiden Seiten. Die Sache war mir anfangs nicht ganz geheuer. Ich habe nämlich aufgrund einschlägiger Vorerfahrungen einen sehr großen Respekt vor dem Ding mit dem riesigen Sägeblatt!!


Das schon oben erwähnte Hobeln und Angleichen der Bretter durch die Dickenhobelmaschine.


Nach dem letzten Hobeldurchgang konnten wir erstmals die schöne Struktur des Kirschholzes erkennen, was bei uns beiden zu leuchtenden Augen führte.



Zu diesem Zeitpunkt war schon der Sonntagnachmittag heran gerückt und es konnte nun endlich mit den nächsten Arbeitsschritten weitergehen.
Nach dem Anzeichnen wurde ein Teil der Füße mit der Stichsäge grob ausgeschnitten, die andere Hälfte mit der Tauchsäge am MFT exakt zugeschnitten. Beide Teile wurden anschließend mit Dominos auf Stoß verleimt. Um die beiden Einzelteile leichter miteinander verleimen zu können und die Zwingen dabei einen besseren Halt haben, wurde das kleinere Fußteil nur grob zugeschnitten. Der exakte Zuschnitt wird beim nächsten Mal an der Bandsäge erfolgen.







Hier gehts weiter zu Teil 2




7 Kommentare:

  1. Hi Dominik,

    das ist ne TS75. Eine TS 70 gibt es nicht :P

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    1. Hey,
      danke für die Info! Dacht ich mir´s doch. Vielen Dank ;-)!! Ich werd´s gleich verbessern.

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  2. Ich find's super, dass ihr das Bett komplett selbst bauen wollt! Und ich bin vor allem total gespannt, wie das Ergebnis aussieht. Viel Erfolg euch beiden! Viele Grüße, Juliane von "Mach mal"

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    1. Hallo Juliane,
      vielen Dank! Ich wollt mich ja bei euch auch mal melden und was rein stellen. Wenn die großen Sachen mal fertig sind, dann hab ich ein paar kleine Projekte im Kopf. Die wären was für euch.
      Schönen Gruß

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    2. Wir freuen uns schon drauf! Liebe Grüße, Juliane von "Mach mal"

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  3. Bin gespannt auf den nächsten Teil :O) Gruß Martin

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  4. Hey Martin,

    i bin a gspannt wia´s weiter geht :-)! In zwei Wochen ham mir wieder an Termin in der Kurswerkstatt.

    Schena Gruaß,
    Dominik

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