Montag, 22. April 2013

Bett aus Kirsche Teil 2


Das Bettgestell ist schon seit geraumer Zeit so gut wie fertig. Aber die letzten Wochen habe ich es wegen anderen wichtigen Terminen und Beschäftigungen nicht geschafft, den Bericht fertig zu schreiben und auf meinem Blog zu veröffentlichen.

Nachdem meine Freundin und ich im Januar mit dem Bett aus Kirschbohlen angefangen hatten, konnte es im März endlich wieder bei Wolf-Christian Hartwieg in der Kurswerkstatt Freiburg weiter gehen.
Wir haben am Bett dort weiter gearbeitet, da uns in meinem kleinen Keller für wichtige Arbeiten einfach der Platz und z.T. auch die Maschinen und Handwerkszeuge fehlen und Wolf-Christian uns zwischendurch bei Fragen vor Ort weiterhelfen konnte.


Hier fliegen ersteinmal die Späne...
Fräsen der Kanten der Bretter und im weiteren Verlauf der Füße mit der 700er Kantenfräse von Festool.


Absägen der belassenen Überstände (zum anfänglichen Verleimen notwendig um die Zwingen besser anbringen zu können) an den Füßen. Die Füße bestehen wie schon in Teil 1 beschrieben aus zwei Teilen. Beim Sägen wurde zur angezeichneten Linie ein Abstand von 1-2mm gelassen. Der Überstand konnte später an der Bandschleifmaschine weggeschliffen werden.



Meine Freundin Chris in Aktion beim Schleifen der Bretter und der Füße...


Das Bohren der für die späteren Verbinder notwendigen Löcher mit einem 35er Forstnerbohrer an der Standbohrmaschine (beispielsweise zu Hause leider nicht vorhanden). Die weiche Späne "flog mir dabei so schön um die Ohren" dass es eine wahre Freude gewesen ist!! Vor allem der Geruch des Kirschholzes hatte es mir in diesem Moment sehr angetan.


So sehen die Füße von innen aus, bis 220er Körnung geschliffen und mit gebohrten Löchern...


... und so ein Front- oder Seitenbrett, mit dem ersten Loch für die zukünftige Verbindung.


Der nächste Schritt ist angezeichnet.
Der auszusägende Steg für die Schraubenverbindung. Dabei war mir schon ein wenig komisch zu Mute, wenn die Verbindung nicht sauber angezeichnet und später ausgesägt und gestemmt sein würde... Naja, man wird im weiteren Verlauf sehen ob´s passt.



Mit einem feinen Werkzeug von Fein, dem Multimaster, wurden die Schlitze gesägt und anschließend ausgestemmt. Das Sägen mit dem Multimaster (auf dem nächsten Bild zu sehen) ging sehr einfach, schnell und effektiv.
Sicherlich hätte das auch mit einer feinen Handsäge funktioniert, allerdings sehr mühevoll und wesentlich langsamer aufgrund der begrenzten Schnittlänge!



(Ist die Maßerung nicht schon im Rohzustand wunderschön anzusehen :-)?!)


Anzeichnen der richtigen Positionen für die Dominos und Fräsen der Löcher für dergleichen. Verwendet wurde ein 10er Fräser für 10er Dominos. Und nicht nur die eigentlich dafür vorhergesehene Anzahl von 24 Stück, sondern leider ein paar Dominos mehr, da sich mir zwischenzeitlich aus Gründen der Unachtsamkeit und des zu geringen "Kraftaufwandes" der Tiefenanschlag leicht verstellte. Somit hatte ich die "Ehre und das Vergnügen" mehr als die Hälfte aller Dominos, nach vorherigem Einleimen der Dominos und Absägen, die Dominolöcher nochmals EXAKT neu zu fräsen.
Bilder habe ich davon keine gemacht, die möchte wohl auch niemand sehen. Der Absatz von Füßen zu Zargen betrug an den jeweiligen Stellen nicht mehr als zwei Millimeter. Aber ich konnte das so einfach nicht stehen lassen! Jedenfalls dürft ihr mir gerne glauben, dass das Anpassen und Anstecken letzten Endes eine fieselige Aufgabe war, die mir fast den letzten Nerv an dem Abend raubte.



Um uns das Zusammenstecken des Bettes zu erleichtern, schrieb ich in die Löcher jeweils die zusammengehörenden Nummern mit Bleistift. Im Nachhinein stellte sich das als eine sehr gute Idee heraus, da die Löcher innen (und somit nicht sichtbar) liegen und die geschriebenen Zahlen nicht mehr wegradiert oder geschliffen werden müssen.



Zu guter letzt hat jedes einzelne Stück mit dem Gegenstück zusammengepasst und das Bett wurde am nächsten Tag bei mir im Wohnzimmer probehalber zusammengesteckt und aufgebaut.

Ölen der Beine von innen und außen mit einer Öl-Hartwachs-Lasur von Osmo. Mit dieser Mischung habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Füße wurden vorher von mir mit meinem kleinen RTS 400 Q bis 320er Körnung geschliffen. War wohl eine Fleißaufgabe...




Bilder vom kompletten Bett möchte ich erst dann zeigen, wenn ALLES komplett fertig ist. Dazu fehlt uns noch die Krönung, die Rückenlehne.
Aber da, wie schon anfangs erwähnt, in letzter Zeit andere Sachen im Vorgergrund standen, hat dies bisher noch Aufschub bekommen.



Noch ein kurzer Abschluss zum Kirschholz:
Meine "Karriere" als Hobbyschreiner geht noch nicht all zu lange, daher habe ich mit noch nicht all zu viel Hölzern Erfahrung sammeln können. Bei all meinen bisher verwendeten Hölzern hat mir dieses Kirschholz die größte Freude bereitet. Sowohl beim Sägen, als auch beim Fräsen, Schleifen usw. konnte ich die feine und feste Holzstruktur der Kirsche genießen, musste mich nie über mögliche Holzausrisse oder sonstige kleine unerwünschte Bearbeitungsschwierigkeiten ärgern.
Für mich ein unvergessliches Gesamterlebnis!!

Bis bald...





6 Kommentare:

  1. Hallo Dominik,

    das Bett wird Klasse. Vielen Dank für die Idee mit der Partnerin ein Bett zu bauen. Ist sicher ein unvergessliches Erlebnis. Ich werde die Kurswerkstatt im Auge behalten. Vielen Dank,

    Gruß Andi

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  2. Hey Andi,

    vielen Dank :-)!
    Behalte die Kurswerkstatt mal im Auge, die kann ich ohne schlechtes Gewissen weiter empfehlen. Ich hoffe, mein Text kommt nicht als Werbung rüber! Das soll er nämlich nicht sein. Nur eine objektive Beschreibung.
    Das Projekt zu zweit zu machen war definit ein sehr schönes Erlebnis.

    Gruß,
    Dominik

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  3. Moin Dominik,

    Na wie es aussieht braucht ihr gleich nicht mehr auf dem Fußboden schlafen. Bin schon gespannt auf das fertige Bett.

    MbG
    Marc Koch

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  4. Einen schönen guten Abend Marc,

    ja der Fußboden ist bald ad acta gelegt ;-).
    Mal im Ernst, unsere alten Betten fliegen raus bzw. werden anderweitig verwendet.
    Jetzt müssen erst mal noch zwei gute Lattenroste und Matratzen her. Freu mich schon sehr wenn alles (incl. Kopfteil) fertig ist.

    Schönen Gruß,
    Dominik

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  5. Ich bin gespannt wie das Bett wirkt, wenn es fertig ist!
    Weiter so!
    Selbstgemacht ist halt besser als gekauft wie meine Oma zu sagen pflegte ;)

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    1. Hallo Locke,
      deiner Oma kann ich nur zustimmen :-). V.a. schätzt man wohl das selbst gemachte Möbelstück wesentlich mehr wie jedes gekaufte Stück, z.B. vom Schweden...
      Kann´s selber kaum erwarten wenn alles steht, incl. Kopfteil :-).

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